Böden & Landschaften | Soils & Landscapes
Zum Beispiel »Mansfelder Land« | For example »Mansfelder Land«
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Überschau
Die Grenzen der bis 1780 bestehenden Grafschaft Mansfeld sind nicht überall identisch mit denen vom Mansfelder Land. Während jene weiter nach Westen reichen, wird hier die Begrenzung auf das Verbreitungsgebiet des Kupferschiefers bezogen, der für die wirtschaftliche Entwicklung des Mansfelder Landes von großer Bedeutung war. Mit muldenförmiger Lagerung erscheint das Flöz im Norden am Rande des Hettstedt-Rothenburger Sattels an der Erdoberfläche. Im Süden bildet der Hornburger Sattel die Verbreitungsgrenze, im Westen der Harz. Nach Osten ist das Kupferschieferflöz durch Bewegungen der Erdkruste in geologischer Vergangenheit in größere Tiefen abgesenkt und somit nicht an der Oberfläche zu finden. Das Mansfelder Land ist in weiten Teilen ein sanft von Ost nach West ansteigendes Agrarland mit industriellen Randzonen bzw. Schwerpunkten um Hettstedt, Eisleben und längs der Siedlungen am Südufer des ehemaligen Salzigen Sees. Nur im Südwesten und Westen nehmen ausgedehntere Forsten, z. T. von großer Schönheit, die nur wenig, aber anmutig zertalte „Mansfelder Hochfläche“ ein. Dennoch bieten sich teilweise weite Fern- und Übersichten – so auf den Ziegelroder Forst, auf die Goldene Aue und den Kyffhäuser, ja sogar bis ins Anhaltische hinein. Gen Osten hin ist der 250 m hohe Petersberg nördlich von Halle die weithin sichtbare Landmarke, ebenso der dunkle Saum des Lintbusches als westlichster, bis 1952 zum Mansfelder Seekreis gehöriger Zipfel der Hallischen oder Dölauer Heide. Nahe Zielpunkte des Auges sind die gewaltigen Haldenkegel der nun stillgelegten Schächte Fortschritt, Ernst Thälmann, Otto Brosowski. Rauchfahnen deuten die Lage der Eislebener Werke und der August-Bebel-Hütte bei Helbra an.
Der Naturraum
Für Oberflächengestaltung, Hydrographie, Pflanzenwelt und nicht zuletzt für die wirtschaftliche Erschließung des Mansfelder Landes ist vor allem das geologische Geschehen seit der Oberkarbonzeit maßgebend. Das in der folgenden Erdperiode, dem Perm, entstandene Kupferschieferflöz, jahrhundertelang Ziel bergbaulicher Tätigkeit, hat eine intensive Forschung ausgelöst, so daß wir über eine detaillierte Kenntnis des Untergrundes verfügen. …]1
- Autorenkollektiv: WERTE UNSERER HEIMAT. Heimatkundliche Bestandsaufnahme in der Deutschen Demokratischen Republik. Band 38. MANSFELDER LAND. Berlin: Akademie-Verlag, 1982 ↩︎
Schwermetall
Blei im Blut
nicht unter Tage
Richard
Warum bist du oben geblieben
Halden halten nicht
was sie versprechen
Schiefer
hast Bilder gemalt
sieht nur wer sucht
sehen will was vergeht
Blut im Herz bei Tageslicht
Richard
Warum warst du so lange fort
Berge bergen sich
ohne sich zu regen
Kupfer
hast dein Entgelt bezahlt
siehst nicht was vergeht
siehst was ensteht
Tage aus Blei
das eigene Blut.
Bild & Text (wenn nicht anders markiert): Marcus-Andreas Mohr I Juni-August 2023
Dieses Projekt wurde mit einem Arbeitsstipendium aus „Kultur ans Netz“ 2023 des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.